Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-41264
Titel: Augmentation transversaler Kieferkammdefizite zur Aufnahme dentaler Implantate : Vergleich der Knochenschalentechnik nach Khoury mit einer Schalentechnik unter Verwendung von autologem Dentin (Tooth-Shell-Technique)
VerfasserIn: Peichl, Marco Alexander
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2023
Erscheinungsort: Homburg/Saar
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Verschiedene Vorgänge können zu einer Dimensionsveränderung des Kieferkamms führen, in deren Folge die Insertion eines dentalen Implantats deutlich erschwert oder unmöglich ist. Dazu zählen entzündliche Prozesse wie z.B. eine Parodontitis, aber auch Tumore und Zysten, Traumata, chirurgische Einflussfaktoren sowie physiologische Umbauvorgänge und Inaktivitätsatrophie nach Zahnverlust. In den vergangenen Jahrzehnten sind viele operative Techniken beschrieben worden, die eine Verbreiterung bzw. Erhöhung des Kieferkamms anstreben, um die sichere Insertion eines Implantats zu gewährleisten. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung war der Vergleich zweier Techniken zur Augmentation bei transversalen Kieferkammdefiziten für die Aufnahme von dentalen Implantaten. Dabei sollte überprüft werden, ob sich mit einer Kieferkammaugmentation unter Verwendung einer autologen Dentinscheibe und partikuliertem Dentin (Tooth-Shell-Technique) Ergebnisse erreichen lassen, die hinsichtlich des Augmentations- und Implantaterfolges, dem Auftreten postoperativer Komplikationen und postoperativer Beschwerden mit der Knochenschalentechnik nach Khoury (Bone-Shell-Technique) gleichwertig sind. Die Untersuchung wurde als prospektive, randomisierte Studie durchgeführt. Der Beobachtungszeitraum der Studie belief sich auf ein Jahr. Es wurden insgesamt 20 Studienteilnehmer in die Studie eingeschlossen und in zwei Studiengruppen (Gruppe 1: Bone-Shell-Technique (BST); Gruppe 2: Tooth-Shell-Technique (TST)) randomisiert zu je 10 Patienten verteilt. Mit der TST konnten primär Augmentationsbreiten erreicht werden, die mit denen der BST vergleichbar waren. Während des Beobachtungszeitraums traten bei keinem der Studienteilnehmer Komplikationen auf. Die postoperativen Beschwerden nach den augmentativen Eingriffen wurden von den Patienten vom 1.-28. postoperativen Tag mittels visueller Analogskalen dokumentiert. Die Schmerzen waren in beiden Gruppen moderat (mediane VAS <20) ohne signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Die postoperative Schwellung wurde von den Patienten als schwerwiegender bewertet als der postoperative Schmerz. Die Schwellung wurde in der TST-Gruppe am 7. postoperativen Tag signifikant stärker als in der BST-Gruppe angegeben. Drei Monate nach dem augmentativen Eingriff war bei allen Studienteilnehmern ein ausreichend dimensionierter Kieferkamm für die Aufnahme eines konventionellen Titanimplantats vorzufinden. Die Implantate konnten in beiden Gruppen mit einer vergleichbaren Primärstabilität (BST: ISQ=63,1, TST: ISQ=57,7; p=0,301) verankert werden. Nach einer Einheilzeit von drei Monaten hatte die Implantatstabilität in beiden Gruppen gleichermaßen signifikant zugenommen (BST: +15,1; TST: +15,4; p=0,956). Die transversale Kieferkammbreite wurde nach der Augmentation, der Implantation, der Freilegung und ein Jahr nach der Augmentation mit einer dreidimensionalen Bildgebung im Sinne eines digitalen Volumentomogramms ermittelt. Dabei zeigte sich nach einem Jahr eine mittlere Resorption der transversalen Kieferkammbreite von 1,42±0,93 mm in der BST-Gruppe und 0,98±1,09 mm in der TST-Gruppe. Der Unterschied zwischen beiden Gruppen war dabei nicht signifikant (p=0,346). An einem Implantat der BST- Gruppe und an zwei Implantaten der TST- Gruppe war ein vertikaler Knochenabbau von 0,9 mm bzw. 0,5 mm und 0,7 mm zu dokumentieren. Die Häufigkeit einer periimplantären Mukositis war in beiden Gruppen vergleichbar (BST: n=3; TST: n=4). Es konnte festgestellt werden, dass die Augmentation mit autologem Dentin nach dem Konzept der Tooth-Shell-Technique eine erfolgsversprechende und sichere Behandlungsmethode zur Augmentation von lateralen Kieferkammdefiziten darstellt. Hinsichtlich des Augmentations- und Implantationserfolgs, der Resorption, des Auftretens von Komplikationen und postoperativer Beschwerden ist diese mit der Knochenschalentechnik nach Khoury vergleichbar. Zur Bewertung der Langzeitstabilität der Augmentate und der Implantatüberlebensraten sind Studien mit einem längeren Beobachtungszeitraum notwendig.
Various processes can lead to a dimensional change of the alveolar ridge, which can complicate the placement of a dental implant or even make it impossible. These include inflammatory processes such as periodontitis, but also tumors and cysts, trauma, surgical factors as well as physiological remodeling processes and atrophy after tooth loss. Over the past decades, many surgical techniques have been described that aim to broaden the alveolar ridge to ensure the safe placement of an implant. The aim of the present study was to compare two techniques for grafting transverse alveolar ridge deficits to incorporate dental implants. The purpose was to determine whether alveolar ridge grafting using an autologous dentin shell and particulate dentin (Tooth-Shell-Technique) can achieve results equivalent to the Bone-Shell-Technique according to Khoury in terms of graft and implant success, incidence of postoperative complications and postoperative discomfort. The study was conducted as a prospective, randomized trial. The observation period of the study was one year. A total of 20 study participants were included in the study and randomly divided into two study groups (Group 1: Bone-Shell-Technique (BST); Group 2: Tooth-Shell-Technique (TST)) of 10 patients each. With TST, augmentation results comparable to those of BST were achieved in terms of alveolar ridge width. Postoperative discomfort after augmentation surgery was documented by patients from postoperative day 1-28 using visual analog scales. Postoperative pain was moderate in both groups (median VAS <20) with no statistically significant difference between the groups. Postoperative swelling was rated as more severe than postoperative pain by patients. Swelling was reported to be significantly more severe in the TST group on postoperative day 7. During the observation period, none of the study participants experienced clinical or technical complications. Three months after the augmentation surgery, all study participants had an adequately sized alveolar ridge to receive a conventional titanium implant. The implants were inserted with an equivalent primary stability in both groups (BST: ISQ=63.1, TST: ISQ=57.7; p=0.301). After a healing period of three months, both groups showed an equally significant increase in implant stability (BST: +15.1; TST: +15.4; p=0.956). Transversal ridge width was determined after grafting, implant placement, implant exposure and one year after grafting with three-dimensional imaging in terms of a cone-beam CT. After one year, the mean resorption of the transversal ridge width was 1.42±0.93 mm in the BST group and 0.98±1.09 mm in the TST group. The difference between the two groups was not significant (p=0.346). Vertical bone resorption of 0.9mm, resp. 0.5mm and 0.7mm was observed on one implant in the BST group and on two implants in the TST group. The incidence of peri-implant mucositis was comparable in both groups (BST: n=3; TST: n=4). It can be concluded that bone grafting using autologous dentin according to the Tooth-Shell-Technique concept is a promising and safe method for grafting lateral ridge deficits. Regarding grafting and implantation success, resorption, complications and postoperative discomfort this technique is comparable to the Bone-Shell-Technique according to Khoury. Studies with a longer observation period are necessary to evaluate the long-term stability of the graft and the implant survival rates.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-412641
hdl:20.500.11880/37060
http://dx.doi.org/10.22028/D291-41264
Erstgutachter: Korsch, Michael
Tag der mündlichen Prüfung: 14-Nov-2023
Datum des Eintrags: 14-Dez-2023
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Professur: M - Prof. Dr. Matthias Hannig
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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