Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-41258
Titel: Alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede in Bezug auf Therapie und Outcome bei Beckenringfrakturen
VerfasserIn: Ditsch, Dominic
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2023
Erscheinungsort: Homburg/Saar
DDC-Sachgruppe: 500 Naturwissenschaften
610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Hintergrund: Frakturen des Beckens sind seltene, jedoch schwerwiegende Verletzungen. Bei jungen Patienten entstehen diese in aller Regel im Rahmen von hochenergetischen Traumata und sind in einer Vielzahl mit weiteren schweren Verletzungen vergesellschaftet. Durch fortwährende Anstrengungen in der Verkehrssicherheit und Unfallverhütung ist die Anzahl und Letalität von schweren Unfällen über die letzten Jahre gesunken. Auch die Verletzungsmuster und das Outcome nach Beckenverletzungen haben sich hierbei stark verändert. Ziel der vorliegenden Dissertation ist es, Zusammenhänge zwischen Alter (<60 Jahren), Geschlecht, Therapie, Frakturentität und Krankenhausverweildauer hinsichtlich des Outcome (Überleben) bei Beckenringfrakturen über die letzten 22 Jahre zu erfassen. Material, Patienten und Methodik: Hierzu wurden die Daten aus dem Beckenregister der „Arbeitsgemeinschaft Becken der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU)“ analysiert. Die erfassten Daten wurden prospektiv und multizentrisch über einen Zeitraum von 22 Jahren erhoben. Der Gesamtzeitraum wurde in vier Untergruppen unterteilt, wobei die Zeitgruppe t1 den Zeitraum von 1991-1993, die Zeitgruppe t2 1997-2000, die Zeitgruppe t3 2001-2008 und die Zeitgruppe t4 den Zeitraum 2009-2013 umfassen. Es wurden 4755 Patientendaten erfasst und analysiert. Eingeschlossen wurden Patienten <60 Jahren mit einer Beckenringfraktur ohne gleichzeitige Acetabulumfraktur, die im Beckenregister der DGU im Zeitraum von 1991 bis 2013 eingeschlossen wurden. Ergebnisse: Über den Beobachtungszeitraum ließ sich eine signifikante Abnahme der relativen Anzahl von Typ A-Frakturen von 41,7% auf 29,9% beobachten, während die relative Anzahl von Typ B-Frakturen (von 31,5% auf 39,9%) und von Typ C-Frakturen (von 26,7% auf 30,2%) anstieg. Die durchschnittliche Mortalität nahm von 7,7% auf 4,3% ab, während der mediane Injury Severity Score (ISS) von 13 auf zeitweise 18 (in t3) anstieg. Das Verhältnis zwischen Männern und Frauen betrug ca. 60% zu 40% und blieb über den Beobachtungszeitraum konstant. Während das Geschlecht, der Frakturtyp, die Krankenhausverweildauer und die Wahl der Therapieform (operativ vs. konservativ) einen signifikanten Einfluss auf das Outcome zeigten, zeigte sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen Alter (0-60) und Outcome. Schlussfolgerung: Die Mortalität von Patienten nach Beckenringfrakturen ist über die letzten 22 Jahre signifikant gesunken, während die relative Anzahl an B- und C-Frakturen zugenommen hat. Es besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen Frakturgrad und Mortalität, Geschlecht und Mortalität, Therapieverfahren und Mortalität sowie Krankenhausverweildauer und Mortalität. Es besteht kein signifikanter Zusammenhang zwischen Alter und Mortalität. Über den beobachteten Zeitraum von 22 Jahren stellten wir eine Gender Bias zu Ungunsten des weiblichen Geschlechtes fest.
Background: Pelvic ring fractures are rare but severe injuries. In younger patients they typically occur due to high energy traumata and are associated with other severe injuries example given a polytrauma. Due to an improvement in traffic safety and accident prevention, the number of severe traumata and death decreased during the last years. In addition the injury pattern and outcome of pelvic ring fractures has substantially changed. The aim of the following thesis is to analyze the correlation between age (<60), sex, therapy, type of pelvic ring fracture and duration of hospital stay with regard to outcome (survival) of pelvic ring fractures in the period from 1991 to 2013. Material, Patients and Methods: Hence we retrospectively analyzed the data of the „German Pelvic Trauma Registry“ of the „Arbeitsgemeinschaft Becken der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU)“. The data was collected prospectively and multicentric over a period of 22 years. The observation period was separated in four subgroups according to changes in the registry. Subgroup t1 ranged from 1991-1993, subgroup t2 reached from 1997-2000, subgroup t3 covered the years 2001-2008 and subgroup t4 ranged from 2009-2013. Results: The data of 4755 patients was collected and analyzed. We included patients aged <60 with a pelvic ring fracture who were registered in the „German Pelvic Trauma Registry“ of the „DGU“ from 1991 to 2013. Patients with a concomittant fracture of the acetabulum were excluded. During the observation period we found a significant decrease in the proportion of type A pelvic ring fractures from 41,7% to 29,9% while the proportion of type B (from 31,5% to 39,9%) and C (from 26,7% to 30,2%) fractures increased during the observation period. The mortality decreased from 7,7% to 4,3% while the mean Injury Severity Score (ISS) increased from 13 to 18 (in subgroup t3). The ratio between male and female was 60% to 40% in all subgroups. While sex, type of fracture, length of hospital stay and therapy (operative vs conservative) was clearly related to the outcome, there was no relation between age (0-60) and outcome. Conclusion: The mortality of patients after pelvic ring fractures decreased significantly within the last 22 years, while the relative numbers of type B- and C-fractures increased. There is a significant correlation between type of pelvic ring fracture and mortality, sex and mortality, therapy and mortality and duration of hosptal stay and mortality. There is no significant correlation between age and mortality. Within the last 22 years we recorded a gender bias against the female gender.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-412580
hdl:20.500.11880/37122
http://dx.doi.org/10.22028/D291-41258
Erstgutachter: Pohlemann, Tim
Tag der mündlichen Prüfung: 29-Nov-2023
Datum des Eintrags: 11-Jan-2024
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Orthopädie
Professur: M - Prof. Dr. Tim Pohlemann
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

Dateien zu diesem Datensatz:
Datei Beschreibung GrößeFormat 
Dissertation Ditsch Bibliothek.pdf2,6 MBAdobe PDFÖffnen/Anzeigen


Alle Ressourcen in diesem Repository sind urheberrechtlich geschützt.