Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-41603
Titel: Bewegung und Emotionsregulation : Querschnittsstudie in Schulklassen- Bewegungsintensität und –menge pro Woche, abhängige Variablen: FEEL-KJ, SDQ und IN-FORM
VerfasserIn: Degner, Michael
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2023
Erscheinungsort: Homburg/Saar
DDC-Sachgruppe: 370 Erziehung, Schul- und Bildungswesen
610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Theoretischer Hintergrund: Bewegung ist sowohl fur die korperliche als auch fur die kognitive Entwicklung masgeblich. Sie fordert die Lernfahigkeit und das sozial-emotionale Wohlbefinden des Kindes. Verschiedene Forschungszweige bestatigen, dass die Ent-wicklung von Denk- und Wahrnehmungsleistungen eng an Bewegungen gebunden sind. Zudem wird im Verlauf der kindlichen Entwicklung die emotionale Kompetenz ausge-bildet. Diese besteht aus dem Emotionsbewusstsein, dem Emotionsverstandnis, der Em-pathie und der Emotionsregulation. Die ersten drei erwahnten Elemente werden als Grundlage fur die Entwicklung der Emotionsregulation betrachtet. Forschungsergebnisse zeigen zudem auf, dass einerseits geringe emotionale Kompetenz ein Risikofaktor fur Tabak- und Alkoholkonsum bei Jugendlichen und auch ein Pradiktor fur das Auftreten von Verhaltensstorungen ist, wahrend andererseits eine hohe emotionale Kompetenz bei-spielsweise als Resilienzfaktor gegenuber dem Burn-out-Syndrom gilt. Fragestellung und Ziel: Die vorliegende Untersuchung hatte das Ziel, einen ersten Uberblick uber einen moglichen Zusammenhang der funktionalen Emotionsregulation und dem Bewegungsumfang bei Schuler/innen der Primarstufe der Montessori-Gemein-schaftsschule Berlin-Buch zu geben. Methoden: Im Rahmen der Dissertation wurde mit Hilfe von drei Fragebogen die Primarstufe der Montessori-Gemeinschaftsschule Berlin-Buch schriftlich befragt. Das Vor-handensein eventueller Auffalligkeiten wurde mit Hilfe der fur den deutschsprachigen Raum validierten Fragebogen FEEL-KJ und Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ-Deu F 4-17) untersucht. Die zur Befragung genutzte Version des SDQ gab die Stärken und Schwachen der befragten Schuler/innen wieder. Der Bewegungsumfang wurde mit Hilfe des IN FORM Fragebogens gemessen. Es wurden von 43 Schulerinnen und 24 Schulern (Rucklauf 67) die Fragebogen, auch mit Unterstutzung der Erziehungsberech-tigten, vollstandig ausgefullt. Das Alter der Schuler und Schulerinnen betrug im Durch-schnitt 9 Jahre. Von der Befragung ausgenommen waren Schuler/innen mit Handicap. Ergebnisse: Nach Geschlechtertrennung konnte gezeigt werden, dass es bei den Schulern einen signifikanten, negativen mittleren Zusammenhang zwischen dem gemessenen SDQ-Gesamtproblemwert und dem Bewegungsumfang gab. Dies bedeutete, je hoher die Bewegungszeit ausfiel, desto niedriger war der SDQ-Gesamtproblemwert. In der vorlie-genden Untersuchung lag die durchschnittliche Bewegungszeit bei den Jungen bei 120 min./Tag und bei den Madchen bei 93 min./Tag. Der durchschnittliche SDQ-Gesamtwert lag bei 9,4 bzw. 7,2 und damit jeweils im .unauffalligen g Bereich. Die Untersuchung der Adaptiven und Maladaptiven Strategien (FEEL-KJ) mit dem Bewegungsumfang (IN FORM) ergab bei keinem Geschlecht einen Zusammenhang. Die Berechnungen wurden mittels Pearson-Korrelationskoeffizienten bzw. Spearman-Korrelation berechnet. Alle Berechnungen wurden mit IBM SPSS Statistics Version 27 durchgefuhrt. Das Signifi-kanzniveau lag jeweils bei ƒ¿=95%. Schlussfolgerungen: Die nationale Bewegungsempfehlung des Bundesministeriums fur Gesundheit empfiehlt fur die untersuchte Altersgruppe eine tagliche Bewegungszeit von durchschnittlich 90 min./Tag. Diese Empfehlung wird sowohl von den Schulern als auch den Schulerinnen der Montessori-Gemeinschaftsschule im Durchschnitt ubertroffen. Hierbei kann man vom .Montessori-Effekt g sprechen. Dieser Schultyp wurde im vorlie-genden Kontext erstmals in dieser Studie untersucht und nimmt direkt eine Vorreiterrolle ein. Erganzend dazu ist hierbei ein Geschlechter-Effekt zu beobachten. Als Schlussfolgerung kann angestosen werden, den Bewegungsumfang auch bei anderen Schulformen weiter in den Fokus zu rucken und weiterhin fur Bewegung in bspw. Sportvereinen zu werben. Die Kausalitat zwischen dem SDQ-Gesamtproblemwert und der Bewegungszeit kann als spannend und wegweisend bezeichnet werden.
Theoretical background: Physical activity is essential for both physical and cognitive development. It promotes the learning ability and the social-emotional well-being of the child. Various fields of research confirm that the development of thought and perception is closely linked to physical activity. In addition, emotional competence is formed in the course of the child’s development. This consists of emotional awareness, emotional un-derstanding, empathy, and the regulation of emotion. The first three elements mentioned are considered the basis for the development of emotion regulation. Research results also show that low emotional competence is a risk factor for tobacco and alcohol consumption in adolescents, and a predictor for the occurrence of behavioural disorders, while high emotional competence is considered to be a resilience factor against burnout syndrome, for example. Question and objective: This study aimed to provide an initial overview of a possible connection between functional emotion regulation and the extent of physical activity of primary school pupils at the Montessori Community School Berlin-Buch. Methods: Within the framework of the dissertation, the primary school pupils of the Montessori Community School Berlin-Buch were questioned with the help of three ques-tionnaires. The presence of any abnormalities was investigated with the help of the FEEL-KJ questionnaire and the Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ-Deu F 4-17), which have been validated for German-speaking countries. The version of the SDQ used for the survey reflected the strengths and weaknesses of the pupils interviewed. Physical activity levels were measured using the In FORM questionnaire. The questionnaires were completed, with the support of their parents, by 43 schoolgirls and 24 schoolboys (re-sponse rate 67). The average age of the pupils was nine years. Pupils with disabilities were excluded from the survey. Results: The study showed a significant negative mean correlation between the measured SDQ total problem value and the extent of physical activity among the pupils. This meant that the higher the duration of physical activity, the lower the SDQ total problem value. In the present study, the average duration of physical activity was 120 min/day for boys and 93 min/day for girls. The average overall SDQ value was 9.4 and 7.2, respectively, and therefore in the "inconspicuous" range in each case. Examining the adaptive and mal-adaptive strategies (FEEL-KJ) with the extent of physical activity (In FORM) did not reveal a correlation in either gender. The calculations used the Pearson correlation coef-ficient and the Spearman correlation. All calculations were carried out with IBM SPSS Statistics Version 27. The significance level was α=95% in each case. Conclusions: The national physical activity recommendation of the Federal Ministry of Health stipulates an average daily physical activity duration of 90 min./day for the age group studied. This recommendation is exceeded on average by the pupils of both gender groups of the Montessori Community School. It can be called the “Montessori effect”. This type of school was examined in the current study for the first time and has taken on a pioneering role. In addition, a gender effect can be observed. In conclusion, it can be suggested to focus on the extent of physical activity in other types of schools and continue to promote physical activity in sports clubs, for example. The correlation between the SDQ total problem value and the duration of physical activity can be described as exciting and ground-breaking.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-416034
hdl:20.500.11880/37268
http://dx.doi.org/10.22028/D291-41603
Erstgutachter: Möhler, Eva
Tag der mündlichen Prüfung: 12-Jan-2024
Datum des Eintrags: 9-Feb-2024
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Neurologie und Psychiatrie
M - Sport- und Präventivmedizin
Professur: M - Dr. med. Eva Möhler
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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