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doi:10.22028/D291-46300 | Titel: | Symptome einer Depression bei Diagnosestellung einer Demenz oder eines Mild Cognitive Impairments |
| VerfasserIn: | Pöschel, Mia |
| Sprache: | Deutsch |
| Erscheinungsjahr: | 2025 |
| Erscheinungsort: | Homburg/Saar |
| DDC-Sachgruppe: | 610 Medizin, Gesundheit |
| Dokumenttyp: | Dissertation |
| Abstract: | Thema
Dementielle Erkrankungen nehmen mit der alternden Allgemeinbevölkerung in Deutschland einen wichtigen Stellenwert ein. Prognosen gehen davon aus, dass sich die Zahl der Erkrankten bis 2050 verdoppeln wird.
Ziel dieser Studie ist es zu untersuchen, wie viele der Personen mit einer erstmalig diagnostizierten neurodegenerativen Erkrankung zu diesem Zeitpunkt auch die Kriterien einer bestehenden Depression erfüllen und ob sich hierbei Unterschiede zwischen den verschiedenen Entitäten zeigen. Folgende neurodegenerative Erkrankungen wurden berücksichtigt: Mild Cognitive Impairment (MCI), Demenz vom Alzheimertyp (AD), Parkinson Demenz (PDD), Lewy-Body-Demenz (LBD), Frontotemporale Demenz (FTD), vaskuläre Demenz (VaD) und solche mit einer gemischten oder unklaren Genese.
Material und Methoden
Die Datenerhebung erfolgte mittels einer retrospektiven Analyse der Patientenakten der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätskliniken des Saarlandes.
Berücksichtigt wurden Patient*innen, die in dem Zeitraum vom 01.01.2018 bis zum 31.12.2019 in einer der zugehörigen Institutionen vorstellig wurden.
Ausgehend von der so gebildeten Grundgesamtheit wurde eine Selektion mit folgenden ICD-10-Schlüsseln als Einflusskriterien durchgeführt: F00.-, F01.-, F02.-, F03.-, F06.7, G20.-, G31.-, U51.-. Die so gebildete Studienpopulation umfasst N=330 Personen.
Die ursprünglich voneinander getrennten Gruppen wurden nach Aktenanalyse in die folgenden Kategorien eingeteilt: AD (1), MCI (2) und andere Demenzen (3) mit PDD, LBD, FTD, VaD und Demenzen gemischter oder unklarer Genese.
Mittels Chi-Quadrat-Test wurde überprüft, ob zwischen den so gebildeten Untergruppen ein Unterschied in der Verteilung (Depression/keine Depression) besteht.
Ergebnisse
Es zeigt sich eine statistisch signifikante Abhängigkeit zwischen dem Bestehen von Symptomen einer Depression und der jeweilig diagnostizierten neurodegenerativen Erkrankung.
Für die AD (1) erfüllen 43,7% die Kriterien einer bestehenden Depression, bei dem MCI (2) sind dies 61,2% und in der Gruppe der anderen Demenzen (3) 63,8% der Personen.
Für 263 Patient*innen wurde zu dem Diagnosezeitpunkt ein Minimental-Status-Test (MMST) erhoben. In der Gruppe mit unauffälligem MMST-Ergebnis erfüllen zu 57,4 % die Kriterien einer bestehenden Depression, 62,1% bei der leichten Demenz sowie 41% für die moderate und 20 % einer schweren. Der Zusammenhang zwischen der erreichten Punktzahl im MMST und dem Bestehen von Symptomen einer Depression ist statistisch signifikant.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse der Studie bestätigen den Zusammenhang zwischen dem Bestehen (von Symptomen) einer Depression und einer neurodegenerativen Erkrankung zum Zeitpunkt ihrer Erstdiagnose. Es können Unterschiede zwischen den Diagnosegruppen festgestellt werden. Weiterhin zeigen die Ergebnisse, dass bei der Diagnosestellung in einem frühen Stadium der neurodegenerativen Erkrankung (gemessen an der Punktzahl im MMST) das Bestehen von Symptomen einer Depression wahrscheinlicher ist als zu einem Zeitpunkt, zu dem die Erkrankung bereits weiter fortgeschritten ist. Abstract Objective Dementia is becoming increasingly important in Germany as the general population ages. Forecasts assume that the number of sufferers will double by 2050. The aim of this study is to investigate how many of the people diagnosed with a neurodegenerative disease for the first time also meet the criteria for existing depression at this time and whether there are dif-ferences between the various entities. The following neurodegenerative diseases were taken into account: Mild Cognitive Impairment (MCI), Alzheimer's dementia (AD), Parkinson's de-mentia (PDD), Lewy body dementia (LBD), frontotemporal dementia (FTD), vascular demen-tia (VaD) and those with a mixed or unclear genesis. Material and Method The data were collected by means of a retrospective analysis of the patient files of the Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikum des Saarlandes. Patients who presented themselves at one of the associated institutions between January 1, 2018 and December 31, 2019 were taken into account. Based on the population thus formed, a selec-tion was carried out using the following ICD-10 codes as influencing criteria: F00.-, F01.-, F02.-, F03.-, F06.7, G20.-, G31.-, U51.-. The study population thus formed comprises N=330 people. The groups that were originally separate from one another were divided into the fol-lowing categories after file analysis: AD (1), MCI (2) and other dementias (3) with PDD, LBD, FTD, VaD and dementias of mixed or unclear origin. The chi-square test was used to check whether there was a difference in the distribution (depression/no depression) between the subgroups thus formed. Results 8 There is a statistically significant relationship between the presence of symptoms of depres-sion and the neurodegenerative disease diagnosed. For AD (1), 43.7% meet the criteria for existing depression, for MCI (2) this is 61.2% and in the group of other dementias (3) 63.8% of people. A mini-mental status examination (MMSE) was administered to 263 patients at the time of diagnosis. In the group with an unremarkable MMSE result, 57.4% met the criteria for existing depression, 62.1% for mild dementia, 41% for moderate dementia and 20% for se-vere dementia. The relationship between the score achieved in the MMSE and the presence of symptoms of depression is statistically significant. Conclusion The results of the study confirm the link between the presence (of symptoms) of depression and a neurodegenerative disease at the time of its initial diagnosis. Differences can be identi-fied between the diagnosis groups. The results also show that the presence of symptoms of depression is more likely when diagnosed at an early stage of the neurodegenerative dis-ease (measured |
| Link zu diesem Datensatz: | urn:nbn:de:bsz:291--ds-463008 hdl:20.500.11880/40727 http://dx.doi.org/10.22028/D291-46300 |
| Erstgutachter: | Sauer, Jonas-Frederic |
| Tag der mündlichen Prüfung: | 10-Okt-2025 |
| Datum des Eintrags: | 23-Okt-2025 |
| Fakultät: | M - Medizinische Fakultät |
| Fachrichtung: | M - Neurologie und Psychiatrie |
| Professur: | M - Prof. Dr. Matthias Riemenschneider |
| Sammlung: | SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes |
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| Doktorarbeit Mia Pöschel, fin..pdf | 2,81 MB | Adobe PDF | Öffnen/Anzeigen |
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