Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-46525
Titel: Empathie-Training für Lehramtsstudierende: Evaluierung verschiedener Trainingsformen und Persistenz der Effekte
VerfasserIn: Meinken, Saskia
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2025
DDC-Sachgruppe: 150 Psychologie
370 Erziehung, Schul- und Bildungswesen
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Empathie ist nicht nur in alltäglichen zwischenmenschlichen Beziehungen unerlässlich, sondern auch in einer Arbeitswelt erforderlich, in der soziale Interaktionen im Vordergrund stehen. Besonders für Lehrkräfte ist Empathie eine notwendige Fähigkeit, um ihren Beruf effektiv ausüben zu können. Aus diesem Grund sollte die Empathie von Lehramtsstudierenden gefördert werden. Im Rahmen diesen Forschungsprojekts wurde ein achtwöchiges Empathie-Training für Lehramtsstudierende in Seminarform entwickelt und dessen Wirksamkeit bereits in einer Pilotstudie evaluiert. Diese Pilotstudie konnte bereits zeigen, dass durch das Training die Empathie der Teilnehmenden, insbesondere der Aspekt der Perspektivenübernahme, verbessert werden kann (Paulus & Meinken, 2022a). Aufbauend auf den ersten Ergebnissen wird in dieser Dissertation die Frage untersucht, ob ökonomischere Trainingsformen die Empathie, insbesondere die Perspektivenübernahme, ebenfalls anhaltend verbessert können. Zeit- und ressourcensparende Trainingsformen und die Persistenz der Trainingseffekte sind insbesondere im Hinblick auf ihren praktischen Nut-zen von großer Bedeutung. So wurde das Training sowohl in Seminarform modifiziert als auch hinsichtlich ökonomischer Aspekte weiterentwickelt. Demnach wurde das Training ne-ben der modifizierten Seminarform, auch in Blockform an jeweils 1,5 Tagen in Präsenz, in Online-Blockform an 1,5 Tage online und in Eintagesform an einem Tag in Präsenz durchgeführt. Die Stichprobe der Untersuchung besteht aus insgesamt 134 Lehramtsstudierenden, die an einem der Empathie-Trainings teilgenommen haben. 25 Personen nahmen an dem Training in Seminarform teil, insgesamt 61 Personen absolvierten das Training in Blockform, 26 Personen in Online-Blockform und 22 Personen in Eintagesform. Zur Überprüfung der Trainingseffekte wurden vor und nach dem Training jeweils zwei Fragebögen verwendet, die die Empathie der Teilnehmenden erfassen. Der merkmalsorientierte Saarbrücker Persönlichkeitsfragebogen (SPF) wurde hierfür mit der kontextspezifischen Jefferson Scale of Empathy for Teachers (JSE-T) ergänzt. Bei der Evaluierung wurden insbesondere die Items der Perspektivenübernahme berücksichtigt. Für die Evaluation der Persistenz wurden Messungen in verschiedenen Zeitabständen nach Trainingsende durchgeführt. Die Messung mit dem längsten zeitlichen Abstand, die für alle Trainingsformen durchgeführt wurde, war 4 Monate nach Trainingsende. Nach dem Training zeigten sich bei den Teilnehmenden in allen Trainingsformen deutliche Verbesserungen in der Perspektivenübernahme und in der generellen Einstellung zu empathischem Verhalten im schulischen Kontext. Zudem können in den ökonomischen Präsenz-Trainingsformen (Blockform & Eintagesform) deutliche Verbesserungen festgestellt werden, die vergleichbar mit dem Training in der zeitintensiveren Seminarform sind. In Seminar- und Blockform halten die Ergebnisse über 4 Monate nach Trainingsende mit großem Trainingserfolg in Seminar- (g = 1.35) und Blockform (g = .73) an. Sowohl in der Eintagesform als auch in der Online-Blockform weisen die Ergebnisse daraufhin, dass eine anhaltende Verbesserung der Perspektivenübernahme durch diese Trainingsformen möglich ist. Allerdings lassen sich auf Grundlage der vorliegenden Untersuchungen keine tragfähigen Schlussfolgerungen hinsichtlich der Persistenz des Trainings in diesen Formen ziehen. Insbesondere für das Training in Online-Blockform ist aus Sicht der Ökonomisierung weitere Forschung angebracht. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass ein Empathie-Training in zeitintensiver, aber auch in ökonomischer Form die Empathie von Lehramtsstudierenden anhaltend verbessern kann. Diese Erkenntnis legt nahe, das Empathie-Training systematisch in die praktische Lehramtsausbildung zu implementieren. Darüber hinaus lässt sich ein Potenzial zur Übertragung des Trainings auf weitere Berufsgruppen ableiten, wodurch der gesellschaftliche Nutzen gezielt ausgeweitet werden kann.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-465258
hdl:20.500.11880/40795
http://dx.doi.org/10.22028/D291-46525
Erstgutachter: Paulus, Christoph
Stark, Robin
Tag der mündlichen Prüfung: 17-Okt-2025
Datum des Eintrags: 17-Nov-2025
Fakultät: HW - Fakultät für Empirische Humanwissenschaften und Wirtschaftswissenschaft
Fachrichtung: HW - Bildungswissenschaften
Professur: HW - Prof. Dr. Robin Stark
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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