Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-39935
Titel: Training und Transfer exekutiver Funktionen im höheren Lebensalter : Dissoziation von inhibitions- und geschwindigkeitsfokussiertem Aufgabenwechseltraining. Evidenz für einen Expertiseaufbau
VerfasserIn: Friedrich, Christian
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2023
Kontrollierte Schlagwörter: Altern
Kognitives Lernen
DDC-Sachgruppe: 150 Psychologie
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Mit steigendem Lebensalter scheint die kognitive Leistungsfähigkeit stark abzunehmen. Eine Erklärung hierfür bietet die Inhibitionsdefizithypothese. Diese beschreibt die altersbedingte Abnahme der Inhibitionsfähigkeit, also der Fähigkeit zur Unterdrückung irrelevanter Reize und Informationen als einen zentralen Faktor der alterskorrelierten Abnahme kognitiver Leistungsfähigkeit. Einige Studien konnten eine Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit durch das Training exekutiver Funktionen wie z. B. der Aktualisierung von Arbeitsgedächtnisinhalten, der kognitiven Flexibilität oder der Inhibition irrelevanter Reize und Informationen zeigen, die über die Verbesserung der eigentlich trainierten Aufgabe hinausgehen. Dies wird als „Transfer“ bezeichnet. Diese Ergebnisse sind jedoch sehr umstritten und einige Autoren scheinen davon auszugehen, dass kein solcher Transfer durch Training erzielt werden kann und stattdessen nur eine Expertise für die Verarbeitung der trainierten Aufgabe aufgebaut wird. In dieser Arbeit wurde, ausgehend von der In-hibitionsdefizithypothese angenommen, dass durch Training der Inhibitionsfähigkeit bei Seniorinnen und Senioren ein Transfer erzielt werden kann. Trainiert wurde in einem Aufgabenwechselparadigma („Task-Switching“), mit Fokus auf Inhibitionsmechanismen für die Experimentalgruppe und mit Fokus auf die Verarbeitungsgeschwindigkeit für die aktive Kontrollgruppe. Die Verarbeitungsgeschwindigkeit ist ein weiterer in der Literatur diskutierter zentraler Faktor für altersbedingte Leistungsabnahmen. In einer zusätzlichen Erhebung wurde eine passive Kontrollgruppe erhoben, die lediglich eine kurze Psychoedukation zum kognitiven Altern erhielt. Hypothesengeleitet wurde für die Experimentalgruppe ein stärkerer Transfer auf Aufmerksamkeits- und Gedächtnisaufgaben sowie eine andere Aufgabenwechselaufgabe erwartet. Um neben der Hypothese eines Transfers auch Aussagen über einen möglichen Expertiseaufbau treffen zu können, wurden neben klassischen statistischen Analysen auch Methoden der Bayes-Statistik verwendet. Es konnten Verbesserungen in den trainierten Aufgaben erzielt werden. Es zeigte jedoch nur die aktive Kontrollgruppe einen Transfer der im Training verbesserten Reaktionszeiten auch auf nicht trainierte Aufgaben. Die Ergebnisse wurden im Hinblick auf den Aufbau einer Expertise für die Trainingsaufgabe im Gegensatz zu einer Kapazitätssteigerung durch Plastizität diskutiert.
With increasing age, cognitive performance appears to decline sharply. The inhibition deficit hypothesis offers an explanation for this. This hypothesis describes the age-related decline in inhibition ability, i.e. the ability to suppress irrelevant stimuli and information, as a central factor in the age-related decline in cognitive performance. Some studies have been able to show improvements in cognitive performance from training executive functions such as working memory updating, cognitive flexibility, or inhibition of irrelevant stimuli and information that go beyond improvements in the actual task being trained. This is referred to as "transfer". However, these results are highly controversial and some authors seem to assume that no such transfer can be achieved by training and that instead only an expertise for processing the trained task is built up. In this work, based on the inhibition deficit hypothesis, it was hypothesized that transfer can be achieved by training inhibition skills in seniors. Training was conducted in a task-switching paradigm, focusing on inhibition mechanisms for the experimental group and focusing on processing speed for the active control group. Processing speed is another central factor for age-related performance declines discussed in the literature. In an additional survey, a passive control group was surveyed that received only brief psychoeducation on cognitive aging. The hypothesis was that the experimental group would experience a stronger transfer to attention and memory tasks, as well as a different task switching task. In order to be able to make statements about a possible increase in expertise in addition to the hypothesis of a transfer, methods of Bayesian statistics were used in addition to classical statistical analyses. Improvements in the trained tasks could be achieved. However, only the active control group showed a transfer of the reaction times improved in training to non-trained tasks. The results were discussed in terms of building expertise for the training task as opposed to increasing capacity through plasticity.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-399350
hdl:20.500.11880/35999
http://dx.doi.org/10.22028/D291-39935
Erstgutachter: Zimmer, Hubert D.
Tag der mündlichen Prüfung: 11-Mai-2023
Datum des Eintrags: 20-Jun-2023
Fakultät: HW - Fakultät für Empirische Humanwissenschaften und Wirtschaftswissenschaft
Fachrichtung: HW - Psychologie
Professur: HW - Keiner Professur zugeordnet
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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