Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-41149
Titel: Ein Health Technology Assessment zum Zusammenhang zwischen Vitamin D und mütterlicher und kindlicher Gesundheit in den ersten sieben Lebensjahren
VerfasserIn: Werken, Anja
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2023
Erscheinungsort: Homburg/Saar
DDC-Sachgruppe: 000 Allgemeines, Wissenschaft
610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Vitamin D (1,25-OH-D) ist ein essenzieller Mikronährstoff für die Entwicklung und Aufrechterhaltung lebenswichtiger Funktionen des menschlichen Körpers. Schwangere Frauen und Kinder stellen wesentliche Risikogruppen einer unzureichenden Versorgung mit Vitamin D dar. Dennoch zeigen aktuelle Studien Unklarheiten in Bezug auf Vitamin-D-Referenzwerte und -Aufnahmeempfehlungen sowie hinsichtlich der Folgen einer niedrigen Vitamin-D-Versorgung für Mutter und Kind. Die vorliegende Studie untersucht in Form eines Health Technology Assessments die derzeitige Evidenz zum Zusammenhang zwischen mütterlicher und kindlicher Vitamin-D-Versorgung und gesundheitlichen Auswirkungen. Es wurden 37 Publikationen mit insgesamt 90 Metaanalysen identifiziert, um einen systematischen Review der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu mütterlichem und kindlichem Vitamin D (Status/Aufnahme/Supplementation) und potenziellen Erkrankungsrisiken sowie kindlichen Entwicklungsparametern innerhalb der ersten sieben Lebensjahre durchzuführen. Für Outcomes, deren Zusammenhang mit Vitamin D nicht eindeutig war, wurden wenn möglich neue Metaanalysen durchgeführt. Ein niedriger Vitamin-D-Status der Mutter zeigte die Tendenz einer hohen Erkrankungswahrscheinlichkeit an Präeklampsie. Außerdem wurde ein niedriger mütterlicher Vitamin-D-Status mit einer geringen Geburtsgröße und einem niedrigen Geburtsgewicht des Kindes assoziiert. Eine Vitamin-D-Supplementation während der Schwangerschaft könnte förderlich auf Geburtsgröße und -gewicht des Kindes wirken. Zusätzlich konnten die in der vorliegenden Arbeit durchgeführten Metaanalysen einen Zusammenhang von niedrigem Vitamin D der Mutter (Status/Aufnahme/Supplementation) und einer Erkrankung an Gestationsdiabetes erfassen [Odds Ratio (95 %-Konfidenzintervall) = 1,66 (1,35–2,05); Cochrans Q-Test I² = 82,50 %, p < 0,001]. Ein niedriger mütterlicher Vitamin-D-Spiegel zeigte außerdem eine signifikante Assoziation mit ante- und postpartalen Depressionen [OR = 2,26 (1,36–3,78); I² = 87,62 %, p < 0,001]. Ein Zusammenhang von niedrigem Vitamin D der Mutter und des Kindes (Status/Aufnahme/Supplementation) und Asthma beim Kind konnte zu diesem Zeitpunkt nicht festgestellt werden [OR = 0,90 (0,74–1,09); I² = 92,89 %, p < 0,001]. Laut aktueller Studienlage wird weitgehend übereinstimmend ein Vitamin-D-Spiegel von 50 nmol/l 25-OH-D während der Schwangerschaft, Stillzeit und Kindheit zur ausreichenden Versorgung empfohlen. Die vorliegende Arbeit demonstriert, dass eine unzureichende Vitamin-D-Versorgung (Status/Aufnahme/Supplementation) einen möglichen Risikofaktor für Gestationsdiabetes darstellt. Weiterhin könnte ein niedriger Vitamin-D-Spiegel das Auftreten von Depressionen während und nach der Schwangerschaft begünstigen. Kontrollen der mütterlichen Vitamin-D-Versorgung sowie ein bedarfsgerechter Ausgleich durch erhöhte alimentäre Aufnahme oder Supplementation während der Schwangerschaft könnten einen gesundheitlich und ökonomisch förderlichen Präventionsansatz darstellen. Es konnte kein Zusammenhang von mütterlichem und kindlichem Vitamin D (Status/Aufnahme/Supplementation) mit Asthma beim Kind festgestellt werden. Eine abschließende Beurteilung der Assoziation von Vitamin D und gesundheitlichen Endpunkten ist jedoch aufgrund der Heterogenität der identifizierten Einzelstudien nicht möglich. Zukünftig werden doppelblinde placebokontrollierte randomisierte kontrollierte Studien benötigt, um die Ergebnisse zu bestätigen.
Vitamin D (1,25-OH-D) is an essential micronutrient in the development and maintenance in vital functions in human physiology. Pregnant women and children are groups known to be at high risk of deficiencies in vitamin D. However, current studies show variations in the vitamin D recommendation references and intake requirements, and ambiguity in the consequences if there are insufficiencies in vitamin D in the mother and child. This Health Technology Assessment aimed to examine the current evidence looking into the relation between maternal and infantile vitamin D and its effects on their health. We identified 37 publications with 90 meta-analyses to perform a systematic review of current scientific findings on maternal and infantile vitamin D (status/intake/supplementation) and potential risks of disease as well as infantile parameters of development within the first seven years of life. New meta-analyses were carried out where possible for outcomes that did not show a clear association with vitamin D. Low maternal vitamin D status showed a tendency of a high probability for pre-eclampsia. Furthermore, low maternal vitamin D status was associated with a small birth length and a low birth weight of the offspring. Vitamin D supplementation during pregnancy could have a positive effect on birth length and -weight. In addition, the meta-analysis carried out in this study has shown an association between low vitamin D (levels/nutritional intake/supplementation) and gestational diabetes [odds ratio (confidence interval-95 %) = 1,66 (1,35–2,05); Cochran’s Q test I² = 82,50 %, p < 0,001]. Low maternal vitamin D levels have also shown a significant relationship with increased antenatal and postpartum depression [OR = 2,26 (1,36–3,78); I² = 87,62 %, p < 0,001]. However, no association between low maternal and infant vitamin D and infantile asthma has been found at this point [OR = 0,90 (0,74–1,09); I² = 92,89 %, p < 0,001]. According to the majority of current studies, a vitamin D level of 50 nmol/l 25-OH-D is recommended for an adequate supply during pregnancy, lactation and infancy. Conclusion This study demonstrates that an inadequate maternal supply of vitamin D (levels/nutritional intake/ supplementation) could be a potential risk factor for gestational diabetes. Furthermore, low vitamin D status might contribute to the development of depression during or after pregnancy. Monitoring maternal vitamin D supply during pregnancy and giving appropriate compensation via nutrition or supplementation if needed would be of benefit economically and sanitarily to ensure the wellbeing of the mother and the child. No correlation has been found in maternal and infantile vitamin D (levels/ nutritional intake/supplementation) and infantile asthma. However, due to the high heterogeneity between the studies, a final assessment of the association between vitamin D and its effects on health is not possible. Further double-blind placebo-controlled randomized controlled trials are needed to validate the results.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-411493
hdl:20.500.11880/37081
http://dx.doi.org/10.22028/D291-41149
Erstgutachter: Obeid, Rima
Tag der mündlichen Prüfung: 20-Nov-2023
Datum des Eintrags: 20-Dez-2023
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Innere Medizin
Professur: M - Keiner Professur zugeordnet
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