Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-41306
Titel: Stresserleben bei Kindern mit Ausscheidungsstörungen
VerfasserIn: Szabo, Julie Elisabeth
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2023
Erscheinungsort: Homburg/Saar
DDC-Sachgruppe: 500 Naturwissenschaften
610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Ausscheidungsstörungen haben einen hohen Stellenwert unter den Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Stuhl- und Harninkontinenz bei Kindern und Jugendlichen werden durch kritische Lebensereignisse und hohe Stressbelastung negativ beeinflusst. Daher spielen diese Faktoren eine wichtige Rolle in Bezug auf den Ausprägungsgrad der Symptome und folglich auch auf den Therapieerfolg. In der vorliegenden Studie wurde das Stresserleben von Kindern mit Ausscheidungsstörungen als relevanter Faktor untersucht. Es konnten 80 Kinder im Alter zwischen sieben und 13 Jahren untersucht werden. 40 Kinder gehörten zur Kontrollgruppe, 40 weitere bildeten die Patientenkohorte. Es wurden 20 Mädchen und 20 Jungen in der Patientengruppe untersucht. In der Kontrollgruppe waren es 25 Mädchen und 15 Jungen. Alle Probanden wurden in der Klinik einer pädiatrischen und neurologischen Untersuchung unterzogen. Außerdem wurde ein strukturiertes psychiatrisches Interview (Kinder-DIPS) durchgeführt. Darüber hinaus füllten alle Kinder die Kinderversion des Fragebogens zu Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen (CASE Children), einen Fragebogen zur Erhebung von Stress und Stressbewältigung im Kinder- und Jugendalter (SSKJ 3-8) und ein Intelligenztest (RIAS) durch. Außerdem füllten die Eltern einen Fragebogen zur Erfassung von Verhaltensauffälligkeiten und emotionalen Problemen ihrer Kinder aus (CBCL 6-18R). Um das tägliche Stresserleben und die Inkontinenz der betroffenen Kinder zu erfassen, wurden die Kinder gebeten, ein einwöchiges Stresstagebuch zu führen. Das subjektive Stresserleben zeigte sich bei Kindern mit AS erhöht, jedoch ohne statistische Signifikanz (p=0,209). Der tägliche Stressscore zeigte sich ebenfalls bei den Patienten signifikant höher als bei der Kontrollgruppe. Die Ergebnisse zeigten eine höhere Anzahl an negativen Lebensereignissen bei Kindern mit Ausscheidungsstörungen. Auch hier wurden statistisch signifikante Unterschiede zwischen der Patienten- und Kontrollgruppe gefunden. Bei den positiven Lebensereignissen zeigte sich kein Unterschied zwischen der Patienten- und Kontrollgruppe. Der Vergleich der Stressvulnerabilität der Kontrollen und der Patienten führte zu einem statistisch signifikanten Unterschied zwischen Patienten und gesunden Kindern (p<0,001). Beim Vergleich der Stresssymptomatik wurde herausgefunden, dass der Mittelwert vor allem bei der Subskala Traurigkeit bei Kindern mit Ausscheidungsstörungen signifikant höher lag als bei der Kontrollgruppe (p=0,049). Die Auswertung des CASE-Kinderfragebogens zeigte deutlich höhere Mittelwerte bei negativen Lebensereignissen und auch deutlich höhere Impakts der jeweiligen Lebensereignisse. Diese Ergebnisse waren statistisch signifikant (p=0,027). Auch die Unterschiede in der Anzahl an negativen Lebensereignissen zwischen Kindern mit- und ohne Komorbiditäten waren statistisch signifikant (p=0,027). Bei dem durchgeführten CBCL-Fragebogen zeigte kein Kontrollkind ein auffälliges Ergebnis. Bei den Patienten jedoch hatte die Hälfte der Kinder einen klinisch auffälligen CBCL-Gesamtwert (> 90. Perzentile). Diese Ergebnisse zeigten sich als statistisch signifikant (p<0,001). Beim Vergleich der Stressskalen und der Stressintensitäten an Tagen mit und ohne Ausscheidungsstörungen konnten jeweils leicht erhöhte Mittelwerte an den Tagen mit Ausscheidungsstörungen festgestellt werden. In beiden Fällen jedoch ohne statistische Signifikanz. Zusammengefasst zeigt die vorliegende Studie, dass sowohl ein erhöhtes Stresserleben, als auch das Vorliegen von Komorbiditäten entscheidende Faktoren sein können, die Ausscheidungsstörungen bei Kindern begünstigen können.
Functional incontinence ranks high among childhood and adolescent disorders. Fecal and urinary incontinence in children and adolescents are negatively influenced by critical life events and high stress levels. Therefore, these factors have an important role in relation to the degree of symptom expression and consequently to the success of therapy. In the present study, the stress experience of children with functional incontinence was investigated as a relevant factor. 80 children aged between seven and 13 years were examined including 40 control children and 40 patients. An equal number of boys and girls were studied. All participants underwent a pediatric and neurological examination at the clinic. A structured psychiatric interview (child-DIPS) was also administered. In addition, all children completed the child version of the Child and Adolescent Experiences Questionnaire (CASE Children), a Child and Adolescent Stress and Coping Questionnaire (SSKJ 3-8), and an intelligence test (RIAS). In addition, parents completed a questionnaire to assess their children's behavioral and emotional problems (CBCL 6-18R). To evaluate the daily stress experience and incontinence of the affected children, the children were asked to keep a one-week stress diary. Subjective stress experience was not higher in children with functional incontinence compared to controls (p=0.209). The daily stress score showed significantly higher results in patients than in the control group. The results showed a higher number of negative life events in children with functional incontinence, with statistically significant differences between the patient and control group. Positive life events were more common in patients, but without statistical significance. The comparison of stress vulnerability of controls and patients resulted in a statistically significant difference between patients and healthy children (p<0.001). When comparing stress symptomatology, the mean score was significantly higher in children with functional incontinence than in the control group, especially for the sadness subscale (p=0.049). The evaluation of the CASE children's questionnaire showed significantly higher mean scores for negative life events and also significantly higher impact scores of the respective life events. These results were statistically significant (p=0.027). The differences in the number of negative life events between children with and without comorbidities were also statistically significant (p=0.027). No control child showed a clinically relevant score in the CBCL questionnaire. For the patients, half of the children had a clinically abnormal CBCL total score (> 90th percentile). These results were found to be statistically significant (p=<.001).In summary, the present study shows that both an increased stress experience and the presence of comorbidities can be decisive factors that can increase the risk of functional incontinence in children.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-413066
hdl:20.500.11880/37082
http://dx.doi.org/10.22028/D291-41306
Erstgutachter: von Gontard, Alexander
Tag der mündlichen Prüfung: 24-Okt-2023
Datum des Eintrags: 20-Dez-2023
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Neurologie und Psychiatrie
Professur: M - Prof. Dr. Alexander von Gontard
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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