Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-41791
Titel: Corneal Collagen-Crosslinking – ein klinischer Ansatz zur Stabilisierung der Hornhaut bei Keratokonus : Vergleich des konventionellen Crosslinking-Protokolls mit dem Accelerated-Crosslinking-Protokoll bei progressivem Keratokonus.
VerfasserIn: Devlioti, Dimitra
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2023
Erscheinungsort: Homburg/Saar
DDC-Sachgruppe: 500 Naturwissenschaften
610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Hintergrund und Zielsetzung Keratokonus ist eine progrediente Erkrankung der Hornhaut, die mit Ektasie, einer Verdünnung der Hornhaut sowie einer biomechanischen Destabilisierung assoziiert ist. Das seit dem Jahr 1998 eingeführte korneale Collagen-Crosslinking (CXL) verspricht die Progression des Keratokonus deutlich zu verlangsamen oder sogar zum Stillstand zu bringen. Bisher sind zahlreiche Studien publiziert, die die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Behandlung belegen. Inzwischen wurden allerdings verschiedene Modifikationen in Bezug auf die Bestrahlungsdauer und die Bestrahlungsintensität unter den Namen “Accelerated-Crosslinking“ (AXL) konzipiert. In dieser Studie wurde das Dresdener Behandlungsprotokoll mit dem Accelerated-Crosslinking Protokoll mit verkürzter Bestrahlungsdauer von 5 min und Erhöhung der Bestrahlungsintensität auf 18 mW/cm² im Langzeitverlauf in Bezug auf die Effektivität und die Sicherheit verglichen. Des Weiteren wurde das Patientenalter zum Behandlungszeitpunkt als ein möglicher Prädiktor für den Erfolg der Behandlung untersucht. Patienten und Methoden In unsere retrospektive Arbeit wurden insgesamt 77 Augen von 57 Patienten eingeschlossen, bei denen im Zeitraum von 2006 bis 2013 in der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) ein korneales Collagen-Crosslinking bei progressivem Keratokonus durchgeführt wurde. Anhand des verwendeten Behandlungsprotokolls wurden die Studienaugen in zwei Gruppen aufgeteilt. In der Gruppe des konventionellen Crosslinking (Bestrahlungsdauer von 30 Minuten mit Bestrahlungsintensität von 3 mW/cm²) wurden 50 Augen eingeschlossen und in der Gruppe des Accelerated-Crosslinking (Bestrahlungsdauer von 5 Minuten mit Bestrahlungsintensität von 18 mW/cm²) wurden 27 Augen eingeschlossen. In unsere Auswertung wurden die Daten der Zeitpunkte Prä-OP, 6 Wochen, 6 Monate, 12 Monate und 24 Monate einbezogen. Jeweils wurden folgende Daten aus den präoperativen Vorstellungen sowie aus den postoperativen Verlaufskontrollen analysiert: korrigierter Visus, objektive Refraktion, Augeninnendruck, topometrische und pachymetrische Messdaten, sowie die Endothelzelldichte der Hornhaut. Außerdem wurde das Patientenalter zum Behandlungszeitpunkt auf seine Aussagekraft als Prädiktor geprüft. Ergebnisse Der korrigierte Visus (logMAR) zeigte im Durchschnitt einen besseren Langzeitverlauf in der Gruppe des konventionellen Crosslinking im Vergleich zur Gruppe des Accelerated-Crosslinking zum Zeitpunkt 12 Monate. Die Entwicklung der maximalen Hornhautbrechkraft (Kmax), zeigte stabile Werte mit einer leichten Reduktion in beiden Gruppen zum Zeitpunkt 12 Monate (keine Daten für die AXL-Gruppe zum Zeitpunkt 24 Monate). In beiden Gruppen wurden im gesamten postoperativen Verlauf keine schwerwiegenden Komplikationen in der Spaltlampenbiomikroskopie dokumentiert. Die Endothelzelldichte der Hornhaut erschien zwei Jahre postoperativ in den beiden Behandlungsgruppen stabil. Der Augeninnendruck (IOD) blieb in beiden Gruppen über den Beobachtungszeitraum relativ stabil, allerdings war er in der CXL-Gruppe zum Zeitpunkt 24 Monate leicht erhöht. In der Patientengruppe des konventionellen Crosslinking zeigte sich eine signifikante Korrelation zwischen Patientenalter zum Behandlungszeitpunkt und korrigiertem Visus zwei Jahre postoperativ. Weiterhin ergab sich in beiden Gruppen eine signifikante inverse Korrelation zwischen Patientenalter zum Behandlungszeitpunkt und maximaler Hornhautbrechkraft 24 Monate postoperativ. Schlussfolgerungen In dieser Studie konnte ein guter hornhautstabilisierender Effekt bei fehlenden Komplikationen im Langzeitverlauf für beide Behandlungsmethoden mit gewisser Überlegenheit des konventionellen Crosslinking, die korrigierte Sehschärfe betreffend, nachgewiesen werden. Das Patientenalter zum Behandlungszeitpunkt scheint dabei einen signifikanten Effekt auf die Wirkung des Crosslinking vor allem bei der konventionellen Methode zu haben, weshalb möglicherweise gerade die älteren Keratokonus-Patienten von einer Behandlung mit dem Dresdener Protokoll profitieren.
Background and purpose: Keratoconus is a progressive corneal disease, which is associated with ectasia, corneal thinning as well as biomechanical instability. Corneal Collagen-Crosslinking (CXL) was introduced in 1998 and promises to significantly slow down or even completely stop the progression of keratoconus. Many studies are published so far, which verify the efficacy and safety of this treatment. In the meantime several modifications of the first method have been conceived with the name “Accelerated-Crosslinking“ (AXL) in terms of the duration and intensity of the irradiation. In this study the conventional Dresden protocol was compared in long term course to the Accelerated-Corneal crosslinking protocol with shorter irradiation time of 5 min and higher irradiation intensity of 18 mW/cm² with regards to efficacy and safety. In addition, the patient age at the time of treatment was examined as a possible predictor for the treatment success. Patients and methods: In our retrospective study 77 eyes of 57 patients were included, who have undergone Corneal Collagen-Crosslinking due to progressive Keratoconus in the period between 2006 and 2013 at the Department of Ophthalmology, University Medical Center of Saarland (UKS). According to the treatment protocol, all study eyes were divided in two groups. In the group of conventional Crosslinking (irradiation time of 30 minutes with irradiation intensity of 3 mW/cm²) 50 eyes were included, in the group of Accelerated-Crosslinking (irradiation time of 5 minutes with irradiation intensity of 18 mW/cm²) 27 eyes were included. We included data from pre-op, 6 weeks, 6 months, 12 months and 24 months into our analysis. At the pre-operative examination as well as all postoperative follow-up examinations, the following data were recorded and analyzed: corrected visual acuity, objective refraction, eye tonometry, topometric and pachymetric data as well as corneal endothelial cell count. In addition, the patient age at the time of treatment was evaluated as a potential predictor for the outcome. Results: The best corrected visual acuity (logMAR) showed on average a better long term course in the group of conventional Crosslinking compared to the group of Accelerated-Crosslinking at 12 months. The keratometry value of the steep corneal meridian (Kmax) showed stable values with a slight reduction in both groups at 12 months (no data available for the AXL group at 24 months). In both groups we did not observe at any time point any vision-threatening adverse events as documented with the slit lamp examination. The endothelial cell count appeared stable in both groups two years after Crosslinking. The intraocular pressure (IOP) remained relatively stable in both groups over the observation period, but was slightly elevated in the CXL group at 24 months. In the group of conventional Crosslinking a significant correlation between patient age at the time of treatment and best corrected visual acuity 24 months after Crosslinking was shown. Furthermore, both groups revealed a significant inverse correlation between patient age at the time of treatment and Kmax value 24 months after Crosslinking. Conclusion: This study demonstrated a good corneal stabilizing effect with no severe complications in long-term course after both treatment protocols, while the conventional Crosslinking showed a better trend regarding best corrected visual acuity. The patient age at the time of treatment seems to have an impact on the efficacy of crosslinking especially for the conventional Dresden protocol, which possibly suggests a better effect for older keratoconus patients.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-417910
hdl:20.500.11880/37626
http://dx.doi.org/10.22028/D291-41791
Erstgutachter: Langenbucher, Achim
Tag der mündlichen Prüfung: 18-Mär-2024
Datum des Eintrags: 13-Mai-2024
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Augenheilkunde
Professur: M - Univ.-Prof. Dr. Dipl.-Ing. Achim Langenbucher
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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